Warum Headline und Teaser sich nicht doppeln sollten

Wenn in der Headline und im Teaser dieselben Infos stehen, ist das sehr langweilig. Noch schlimmer: Es tauchen genau die gleichen Begriffe auf.

148 Zeichen oder eine Dachzeile, eine Headline und zwei kurze Teaser-Sätze: Da bleibt nicht viel Raum, um Information unterzubringen. Und um einen Webseiten-Besucher zum Weiterlesen zu bringen. Deshalb sollte der Texter den knappen Platz so gut wie möglich ausnutzen. In unserem Beispiel von der Webseite des FC Bayern ist das misslungen.

Das Problem: Die Infos doppeln sich. Dachzeile und Headline sagen, was passiert ist. Die Amateure der Bayern haben bei einem Testspiel gegen die Stuttgarter Kickers gewonnen, offenbar in letzter Minute. Auch das Ergebnis erfahren wir. Das sind schon viele Details, das Ergebnis etwa müsste man an dieser Stelle noch nicht vorwegnehmen. Ansonsten sind die beiden Textteile in Ordnung. Dass es um die Bayern geht, muss nicht unbedingt genannt werden, wir sind ja auf der Seite des Vereins.

Keine neuen spannenden Infos

Dann folgt der Teasertext. Und welche Infos liefert dieser? Es geht um die Amateure, ein Testspiel, die Stuttgarter Kickers. Alles, was wir als User schon wissen – und das macht den Teaser langweilig. Es ist verschenkt, wenn der Teasertext einfach wiederholt, was wir aus der Headline bereits wissen. Erst recht, wenn genau dieselben Begriffe verwendet werden: der Vereinsname, die Amateure und der Test. Die einzigen beiden zusätzlichen Details sind zum einen der Wochentag, an dem das Spiel stattfand. Der ist aber im Teaser irrelevant, das ist eine Info, die den User wahrscheinlich am wenigsten interessiert.

Zum anderen gibt es noch eine Ankündigung, welche Art von Text nun folgt. Eigentlich ist das ein Klickanreiz: Wir können uns jetzt schon vorstellen, was uns erwartet, wenn wir weiterlesen. Allerdings klingt der Teaser nicht so, als gäbe es noch viel mehr zu sagen. Sonst hätte ja nicht alles doppelt gesagt werden müssen.

Die verschwiegenen spannenden Fakten

Dabei hätte es durchaus spannende Fakten gegeben. Die Bayern lagen zum Beispiel zur Pause 0:2 zurück, holten aber noch auf. Ein Tor in der Nachspielzeit entschied das Spiel.

Das heißt aber nicht, dass man so viele Details wie möglich in die drei Textteile packen sollte. Das würde sie überfrachten und den User überfordern. Aber wie wäre es mit dieser Variante?

Test gegen Stuttgarter Kickers
Amateure bejubeln Last-Minute-Sieg
Die Bayern lagen zur Halbzeit mit zwei Toren zurück. Am Ende gewannen sie trotzdem mit 3:2 – in letzter Sekunde. Der Spielbericht.

Der Teaser ist zwar ein bisschen länger als das Original, aber zur Not könnte man eine Info streichen, etwa die „letzte Sekunde“. Nun klingt das Geschehen aber deutlich spannender – und weckt mehr Interesse, den dazugehörigen Text lesen zu wollen.