Viele Webseiten verwechseln Teaser mit kurzen Nachrichten, wie man sie aus Zeitungen gewohnt ist. Dabei sind die beiden Textteile das Gegenteil voneinander.
Die Aufgabe eines Teasers ist es, ein Thema für einen User interessant zu machen. Dazu gehört natürlich, die wichtigsten Informationen mitzuteilen. Damit sind aber auch wirklich die wichtigsten gemeint, nicht alle denkbaren Infos. Ein Teaser ist keine Nachricht, wie man sie aus den Randspalten von Tageszeitungen kennt. Sie formulieren schließlich nicht für Print, sondern wollen einen Online-Text schreiben.
Der Teaser als Gegenteil der Nachricht
Der Teaser ist sogar genau das Gegenteil davon: Er soll dem User sagen, warum es sich für ihn lohnt, den dazugehörigen Text zu lesen. Eine Nachricht dagegen ist in sich abgeschlossen, sie beantwortet alle relevanten Fragen, mehr gibt es zu diesem Thema nicht zu sagen. Würde der Anreißer das auch tun, müsste es keine weiteren Texte mehr auf der Webseite geben.
Ein Beispiel für einen Teaser, der eigentlich eine komplette Nachricht beinhaltet, findet sich auf der Seite der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Wir erfahren, dass es neue Verfahren zur Gülleeinarbeitung gibt und dass dazu geforscht wird. Schon der Anfang des Teasers reizt allerdings nicht zum Weiterlesen: „Die Gülle wird bislang beim Maisanbau hauptsächlich vor der Saat ausgebracht und eingearbeitet“. Auch der nächste Satz hält eine der Zielgruppe bereits bekannte Info fest, nämlich, dass die Strohschicht oft zerstört wird. Diese Tatsache ist für sie nichts Neues – also eher langweilig.
Immer mit der spannenden Neuheit anfangen
Viel besser wäre es, direkt mit einer spannenden Neuheit anzufangen – etwa der Info, dass bei neuen Verfahren die schützende Mulchauflage erhalten bleibt. Beginnen kann man auch mit einer Einordnung des Themas für den User. Das macht ihm bewusst, warum die Geschichte relevant ist. Das könnte überleiten zu der neugierig machenden Frage, was das praktisch bedeutet, die dann aber erst im Text beantwortet wird.
So, wie der Teaser jetzt formuliert ist, enthält er jede Menge Infos, aber keinen direkten Anreiz zum Weiterlesen. Als Faustregel gilt: drei Sätze in einem Teaser sind völlig ausreichend. Natürlich dürfen es auch mal vier sein, aber mehr braucht es nicht. Deshalb wird der Teaser auch Anreißer genannt. Ist er länger, stecken viel zu viele Details darin – und dann klingt er nicht mehr wie ein Anreißer für das Thema, sondern eben wie eine abgeschlossene Nachricht.
So sieht ein typischer Teaser aus
Ein typischer Teaseraufbau versucht im ersten Satz, das Thema greifbar und ansprechend zu machen. Der zweite Satz erklärt, was damit gemeint ist, und der dritte gibt einen Anreiz zum Weiterlesen. Das gilt genauso auch für Fachthemen. Inhaltlich sind diese natürlich so formuliert, dass sie die Zielgruppe ansprechen. Aber auch diese ist dankbar, wenn sie das Thema anschaulich und überschaubar präsentiert bekommt.
Das könnte in unserem Beispiel so aussehen:
Wie kann die Mulchauflage erhalten bleiben, wenn die Gülle beim Maisanbau ausgebracht wird? Das haben Forscher jetzt untersucht. Die neuen Verfahren haben weitere Vorteile – etwa für den Zeitraum der Saat.