Zu viel Info reizt nicht zum Weiterlesen

Wenn im Teaser schon alles steht, was der User wissen will, wird er den dazugehörigen Text nicht lesen. Deshalb gilt: weniger ist immer mehr.

Wenn Sie einen Teaser lesen, was erwarten Sie da? Sie wollen natürlich erfahren, was das Neue ist, was passiert ist. Aber wenn Sie alle relevanten Informationen zum Thema an dieser Stelle schon bekommen, dann haben Sie wohl kaum ein Interesse, auf „weiterlesen“ zu klicken. Sie wissen ja schon – vermeintlich – alles, was wichtig ist.

Sehen Sie sich mal den Teaser der Passauer Neuen Presse in unserem Beispiel an. Er enthält sehr viele Details: Wo es am kältesten war, wie kalt genau, wer das festgestellt hat, wo es ebenfalls sehr frostig war. Warum sollten Sie nun noch den dazugehörigen Online-Text ansehen wollen?

Abgeschlossene Nachricht statt Anreißer

Dieser Anreißer klingt wie eine kleine, in sich abgeschlossene Nachricht. Das liegt zum einen daran, dass viele genaue Infos drinstecken. Aber auch am Abschluss des Texts. Er liefert keinen Anreiz, mehr erfahren zu wollen.

Das könnte man beispielsweise mit einem Hinweis erreichen, welche Themen noch folgen. Das gibt dem User eine Motivation zum Klicken. Das könnte ein Satz sein wie: „Wie kalt es an anderen bayerischen Orten war.“ Fehlt dieser Hinweis, muss der User selbst darauf kommen, dass womöglich solche Infos noch auftauchen könnten.

Lieber auf Details verzichten

Ein Teaser braucht aber auch nicht so viele Details. Je mehr Sie verraten, desto mehr sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass der User Interesse an weiteren Details zum Thema hat. Ein Anreißer ist keine Nachricht. Er muss zwar sagen, was das Wichtigste ist. Aber eine Kernaussage genügt. Den Rest kann man vager formulieren, offener lassen – und damit ebenfalls neugierig machen. Wie wäre es mit dieser Alternative?:

Eine klirrend-kalte Nacht mit teilweise zweistelligen Minusgraden hat Bayern erlebt.  In Oberstdorf im Allgäu sanken die Temperaturen bis auf minus 17 Grad. Aber auch andere Orten war es eisig.

Dieser Teaser hätte außerdem den Vorteil, dass er kürzer ist – genau wie die einzelnen Sätze darin. Und er beginnt mit einer Information, die in den Anreißer hineinzieht, nämlich der klirrend-kalten Nacht. Das ist spannender als „Mit Temperaturen von …“.