Das Wortspiel ohne Sinn

Die „Headline der Woche“ dreht sich dieses Mal um verunglückte Wortspiele, sperrige Klammern und Abkürzungen – und das alles in einer einzigen Headline.

Wortspiele sind immer gefährlich, erst recht in der Headline. Versteht der User den Witz beim ersten Lesen? Wenn nicht, zieht die Überschrift auch nicht in den Text hinein. Schwierig ist in der Headline außerdem alles, was sie kompliziert macht, etwa Klammern oder Abkürzungen. Denn dann muss der scannende User anfangen zu überlegen: Was soll das eigentlich heißen, was könnte gemeint sein? Das schreckt ebenso ab wie ein Wortwitz, der sich nicht unmittelbar erschließt. Abschrecken heißt in dem Fall: Der User liest den dazugehörigen Online-Text nicht.

„Mäh“ und „Ösi“ sind zuviel des Guten

Bei der Headline auf der Webseite der TZ München kommt beides zusammen. Schon bei der „Ösi-Polizei“ stockt man. Gemeint sind österreichische Polizisten. Aber ist die Information, dass es sich um Österreicher handelte, wirklich so relevant für die Headline? Die Aussage „Polizist“ würde auch ausreichen. „Mä(h)chtig“ soll das „Mäh“ eines Schafs andeuten, verpackt im Adjektiv „mächtig“. Das klingt allerdings konstruiert, und beim ersten Überfliegen begreift der User sicher nicht, was gemeint ist.

Darüber hinaus stecken in Dachzeile und Headline viel zu viele Informationen: „Schafalarm auf der Autobahn“ ist verständlich. Dazu kommen aber noch die Details „Österreichisch“, „Polizei“, der „Mäh“-Einschub, die Lacher und Twitter. Erfassen Sie sofort, worum es eigentlich geht? Doch die Geschichte ist ganz einfach: Die Beamten hatten bei dem Social-Media-Netzwerk vor Ziegen auf der Autobahn gewarnt. Tatsächlich handelte es sich aber um Kamerunschafe. Nachdem sich der Besitzer gemeldet und die Polizisten aufgeklärt hatte, stellte die Polizei die Verwechslung selbst auf Twitter klar. Und das nahmen einige Nutzer zum Anlass für Späße.

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