Das störende Ausrufezeichen

Jede Woche sehen wir uns hier eine gute oder eine nicht so gute Headline an. Diesmal: Ein Beispiel für einen Text, der zu viel will – und User damit nervt.

Dass ein neues Hotel eröffnet, darf Noen.at ruhig eine Meldung wert sein. Die Formulierung selbst ist in Ordnung: „Wiener Neustadt bekommt City-Hotel“ ist nachrichtlich-sachlich und enthält den Küchenzuruf. Die User wissen also sofort, worum es geht. Die Dachzeile könnte etwas griffiger sein als „Innenstadt“, sehr viel mehr Information gibt dies den Lesern nicht.

Aber was die Wirkung der Headline komplett verändert, ist das Ausrufezeichen. Der Autor hat es wohl gesetzt, um die Wirkung seiner Aussage zu unterstreichen. „Hört her, liebe User, das ist wirklich wichtig“, soll es suggerieren. Aber funktioniert das? Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Denn das Ausrufezeichen wirkt sensationslüstern und boulvardesk, als wäre es kaum zu glauben, dass die Wiener Neustadt ein neues Hotel bekommt.

User sind genervt von Ausrufezeichen

Die User fühlen sich zum Weiterklicken genötigt, und das wird sie nerven. Wenn Sie dann doch wissen wollen, warum der Neubau so ungewöhnlich ist, ärgern sie sich erst Recht, denn so spannend, wie die Headline verspricht, ist die News dann doch nicht. Viele User klicken erst recht nicht auf solche Headlines, weil sie sich dazu gezwungen fühlen.

Fazit: Headlines funktionieren viel besser ohne Ausrufezeichen – es sei denn, Sie schreiben Ihren Online-Text für ein Portal mit Boulevard-Anstrich. Ihre Aussage sollte so stark sein, dass die User mehr wissen wollen.

Zum Originaltext bei Noen.at.Merken

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