Wenn der Facebook-Teaser nicht prägnant ist

Wer seine Facebook-Fans erreichen will, braucht ansprechende Posts – und die sind nichts anderes als Teaser. Sind sie nicht auf Anhieb verständlich, springen die User ab.

Facebook-User sind wenig aufmerksam. Je nachdem, wie viele Freunde sie auf der Plattform haben oder wie vielen Seiten sie folgen, rauschen die Statusmeldungen durch ihre Timelines. Ein einzelner Post muss sofort ansprechend klingen, sonst wird er überlesen und gleich wieder vergessen.

Entscheidend für einen interessanten Eintrag ist ein interessanter Teaser, hier auch Statusmeldung genannt. Eine Headline gibt es bei Facebook nicht, allenfalls ist die Original-Überschrift zu sehen, wenn die Seite einen Link teil. So ist es auch in unseren Beispielen: Der Post besteht jeweils aus einem kurzen Teaser sowie dem Link zur Homepage, inklusive Bild und der Artikel-Headline. Im rechten Post ist außerdem noch ein weiterer kleiner Teaser zu sehen, der sich aus dem Anreißer auf der Webseite generiert.

Der Teaser wird zuerst wahrgenommen

Natürlich müssen auch Bild und Headline gut sein und auffallen. Aber eine wichtige Rolle spielt vor allem der kleine Teaser darüber. Weil er oben steht, wird er wahrscheinlich zuerst wahrgenommen. Wie bei jedem Anreißer gilt: Für den User ist es wichtig, dass der Textteil anschaulich, prägnant und spannend klingt. Er darf auf keinen Fall zu lang sein und nicht aus verschachtelten Sätzen mit vielen Wörtern bestehen. Sonst schreckt er die User ab.

Ein zu langer Eintrag wird bei Facebook außerdem abgeschnitten, User müssen dann auf „mehr anzeigen“ klicken, um den Rest zu lesen. In unseren beiden Beispielen ist das gut gelungen: Beide Teaser sind kurz und knapp gehalten. Der rechte Anreißer besteht zwar aus drei Sätzen, die aber alle nur wenige Worte beinhalten.

Wer nur den Teaser liest, weiß nicht, worum es geht

Formal sind die beiden Facebook-Teaser also gut. Inhaltlich allerdings unterscheiden sie sich deutlich. Wenn man davon ausgeht, dass User zuerst den Textteil lesen, der oben steht, dann bleiben sie beim linken Anreißer der Mitteldeutschen Zeitung ratlos. „Experten hatten schon seit längerer Zeit eine neue Variante hinter dieser Entwicklung vermutet“: Das klingt ziemlich nebulös. Welche Experten, welche Entwicklung, welche neue Variante sind gemeint? All das bleibt unklar. Erst wer nach unten schaut und die Headline überfliegt, weiß ungefähr, worum es geht.

Der rechte Facebook-Post von der Apotheken-Umschau beschäftigt sich mit demselben Thema: einer neuen Variante des Norovirus. Der Teaser holt den User aber ab und erklärt, was die Neuigkeit ist. Zudem ordnet er ein, warum das relevant ist – ohne dass die User nach unten zur Headleine schauen müssen. „Der Norovirus schlägt in diesem Winter besonders heftig zu. Das könnte mit einer neuen Virusvariante zusammenhängen. Mehr Infos zu dem Thema gibt’s bei uns.“

Immer gut: ein Anreiz zum Weiterlesen

Darüber hinaus bekommen die Leser einen Anreiz, auf den Link zu klicken – durch die Ankündigung im letzten Satz, die auf den Inhalt des Artikels verweist. Schade allerdings, dass die Redaktion sich bei der Artikel-Headline nicht ein bisschen mehr Mühe gegeben hat. Der Teaser ist so schön anschaulich, die Headline mit „Noroviren-Infektion“ dafür lieblos formuliert.

Halten wir also fest: Auch bei Facebook-Posts sollten die Teaser ansprechend formuliert sein und nicht zu viel voraussetzen – und immer deutlich machen, warum das Thema für den User interessant ist. Wie immer muss ja beim Online-Texte-Schreiben unser Ziel sein, die User zum Lesen des ganzen Artikels zu animieren.