Den Text für Ihre Webseite haben Sie sorgfältig recherchiert. Plötzlich flattert unangenehme Post ins Haus. Ein Anwalt mahnt Sie wegen dieses Textes ab. Sie haben offenbar einen Fehler gemacht.
Das kann je nach Vergehen teuer werden. Mit mindestens 600 bis 800 Euro müssen Sie allein für die Gebühren des fremden Anwalts rechnen.
Abmahnungen können viele Gründe haben
Aber was ist eigentlich das Problem? Es kann viele Gründe für eine Abmahnung geben: Vielleicht haben Sie einen Text falsch zitiert, ein Bild verwendet, an dem Sie keine Rechte hatten, oder Sie haben ein fremdes Logo eingebaut. All das dürfen Sie nicht ohne weiteres. Meist geht es bei Abmahnungen um Verstöße gegen das Urheberrecht, aber es gibt weitere Fallen.
Ich zeige Ihnen im Folgenden, worauf Sie unbedingt achten sollten. Sie sollten sich mit dem Thema aber intensiver befassen, Anwälte können dazu noch tiefergehende Tipps geben. Deshalb verrate ich Ihnen außerdem, wo Sie weiterführende Hilfen finden.
Passen Sie gut auf, bevor Sie etwas veröffentlichen, sonst tappen Sie womöglich in eine Abmahnfalle (Credit: Pixabay).
Achtung vor diesen Fallen beim Online-Texten:
Fremde Texte dürfen Sie nicht ohne Erlaubnis des Urhebers für die eigene Seite übernehmen. Eine Ausnahme ist das Zitieren kleinerer Textteile, in jedem Fall müssen Sie aber die Originalquelle nennen. Trotzdem müssen Sie aufpassen: Ihr eigener Text muss sich kritisch mit dem Originaltext auseinandersetzen. Das Zitat muss also in einen Kontext eingebaut sein und darf nicht ohne Zusammenhang in Ihrem Artikel auftauchen.
Bilder sind immer urheberrechtlich geschützt. Vor Verwendung müssen Sie unbedingt die Nutzungsrechte klären: Dürfen Sie das Bild verwenden, und wenn ja, welche Quelle müssen Sie nennen? Fragen Sie in jedem Fall den Fotografen oder den Betreiber der Webseite, auf der Sie das Bild gefunden haben. Verweigert er die Nutzung, lassen Sie die Finger davon.
Eher unbedenklich ist die Nutzung von Datenbanken mit lizenzfreien Bilden wie Pixelio oder Pixabay. Aber auch dort müssen Sie immer genau nachlesen, welche Quellenangaben Sie zusammen mit dem Foto veröffentlichen sollen. Jede Datenbank schreibt eigene Regeln vor. Benutzen dürfen Sie auch Bilder mit der sogenannten Creative- Commons-Lizenz. Einige davon sind beispielsweise bei Wikipedia zu finden. Aber Vorsicht: Lesen Sie auch hierbei immer nach, welche Quelle Sie genau nennen müssen, etwa den Namen des Fotografen.
Seien Sie vorsichtig beim Einbinden von Videos auf Ihrer Webseite. Versichern Sie sich, dass es sich um eine legale, offizielle Quelle handelt.
Verwenden Sie niemals Logos oder Markenzeichen fremder Firmen und Institutionen, auch diese sind urheberrechtlich geschützt.
Auch Ausschnitte aus Karten dürfen Sie nicht einfach als Bild auf Ihrer Seite nutzen. Ausnahme: eine Einbindung von Google Maps auf der eigenen Webseite über einen HTML-Code.
Unbedingt notwendige Angaben auf der Seite
Abgesehen von einem bestimmten Inhalt oder Text sollten Sie in jedem Fall auch das Grundgerüst der Webseite abmahnsicher gestalten. Einige Angaben sind vorgeschrieben, die ein Nutzer auf Ihrer Seite leicht finden muss:
Ein Impressum. Idealerweise sollte es von jeder Seite der Webseite aus mit nur einem Klick erreichbar sein. Es gibt einige Pflichtangaben: Name und Anschrift sowie bei juristischen Personen die Rechtsform und Vertretungsberechtigten, eine E-Mail-Adresse sowie eine weitere Möglichkeit zur Kontaktaufnahmen, zum Beispiel eine Telefonnummer. Außerdem müssen Sie eine Umsatzsteuer- oder Wirtschafts-Identifikationsnummer nennen. Bei Unternehmen kommen weitere Angaben hinzu, zum Beispiel Handelsregister und Aufsichtsbehörde. Genauere Informationen dazu finden Sie bei der IT-Rechtskanzlei. Übrigens brauchen auch Facebook-Seiten ein Impressum.
Haftungsausschluss: Es geht hierbei darum, dass Sie nicht verantwortlich für fremde Inhalte sind, zum Beispiel die, auf die Sie verlinken. Eine Vorlage für einen korrekt formulierten Haftungsausschluss finden Sie bei E-Recht24.
Datenschutzerklärung: Jede Webseite braucht eine Datenschutzerklärung, egal, ob sie kommerziell oder privat betrieben wird. Sie müssen darin Nutzer darüber informieren, inwieweit personenbezogene Daten erhoben und gespeichert werden, etwa durch Cookies. Ein Muster und weitere Erklärungen finden Sie auf der Seite von Datenschutz.org
Wollen Sie auf Nummer sicher gehen? Ein kostenloses Webinar zum Thema Abmahnfallen im Internet finden Sie auf der Webseite von E-Recht24.