Wenn Sie wollen, dass Ihr Text bei Google gefunden wird, müssen Sie ihn für die Suchmaschine optimieren. Keywords zu verwenden reicht allein noch nicht aus.
Interessante Headline, anschaulicher Teaser, lesenswerter Inhalt, leicht verständliche Formulierungen, gute Bilder: Als Online-Texter müssen Sie auf eine Menge Details achten, damit Ihr Artikel für den User ansprechend wird. Aber das reicht immer noch nicht: Denn es gibt ja noch die Suchmaschinenoptimierung, auch SEO genannt, kurz für Search Engine Optimization.
Das heißt: Sie sollten Ihre Texte so gestalten, dass Sie für Google optimiert sind – und idealerweise möglichst weit vorn in den Suchergebnissen auftauchen. Warum das wichtig ist, verrät ein SEO-Witz: „Was ist der beste Ort, um eine Leiche zu verstecken? – Auf Seite 2 bei Google.“ Das bedeutet: Wenn Ihr Text nicht auf der ersten Ergebnisseite von Google zu finden ist, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht gefunden.
Wie Sie einen Text optimieren
Aber wie optimieren Sie einen Text für Google? Sie wissen sicher, was Keywords sind: die Suchbegriffe, die jemand ins Google-Suchfeld eingibt und die an bestimmten Stellen im Text auftauchen sollten. Um diese geht es in diesem Artikel aber nicht.
Denn neben Keywords spielen bei SEO viele weitere Faktoren eine Rolle. Nicht alle können Sie als Texter so direkt beeinflussen wie die Keywords. Etwa: Ist Ihre Webseite mobil-optimiert? Wichtig ist zum Beispiel auch, wie lange die Verweildauer auf Ihrem Artikel ist, also wie lange die User ihn geöffnet haben. Oder wie viele Links zum Online-Text führen.
Sie können zwar die User nicht zwingen, länger zu verweilen, ebenso wenig wie Sie andere Webseiten nötigen können, Ihren Text zu verlinken. Indirekt haben Sie auf diese Faktoren aber sehr wohl Einfluss.
Wie, das verrate ich Ihnen in den folgenden drei Tipps:
1. Qualität gewinnt: Schreiben Sie relevante Texte
Ihr Text muss unbedingt gut lesbar sein, dann punktet er bei SEO (Credit: Pixabay)
Google verrät selbst, worauf es bei SEO vor allem ankommt: „Erstellen Sie Seiten in erster Linie für die Nutzer, nicht für Suchmaschinen“, heißt es in den Qualitätsrichtlinien für Webmaster. Sie sollten sich also beim Schreiben Ihrer Artikel immer an den Interessen Ihrer User orientieren. Was interessiert sie, was wollen sie lesen?
Dazu gehört selbstverständlich auch alles, was Ihren Online-Text lesenswert macht: eine gute Headline, ein ansprechender Teaser und Vorspann, verständliche Sprache mit kurzen und nicht zu verschachtelten Sätzen.
Passende Begriffe aus dem Umfeld verwenden
Achten Sie beim Formulieren darauf, dass Ihr Text gut lesbar bleibt, und achten Sie nicht krampfhaft auf Google-Optimierung. Es ist gut, wenn im Artikel verwandte Begriffe vorkommen. Dann weiß Google, dass es sich um ein relevantes Thema handelt.
Aber das setzen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit schon während des Schreibens um, ohne an SEO zu denken. Ein Beispiel macht das deutlich: Wenn es in Ihrem Text um das Thema „Marmelade einkochen“ geht, ist es gut, wenn im Text auch Begriffe vorkommen, die dazu passen, also zum Beispiel Beeren, Erdbeeren, Zucker, Gläser oder Topf.
Ebenso ist es völlig in Ordnung, ab und zu Synonyme zu verwenden, denn mit Hilfe von semantischer Analyse erkennt Google, dass sie zum Umfeld gehören. Das wertet den Artikel aus SEO-Sicht wieder auf. Statt ständig „Angela Merkel“ zu schreiben, dürfen sie ruhig auch mal von der „Bundeskanzlerin“ sprechen.
Verzichten Sie auf nicht gebräuchliche Synonyme
Seien Sie nur vorsichtig mit krampfhaft gewählten oder nicht gebräuchlichen Synonymen, so wie den „Pedalrittern“ für „Fahrradfahrern“ oder „auf Schusters Rappen“ statt „wandern“. Vertrauen Sie auf Ihr Sprachgefühl: Ständige Abwechslung verwirrt die User, deshalb darf „Merkel“ mehrfach im Text vorkommen. Gib es allerdings gar keine Variation, ist das eintönig.
Wenn Ihr Artikel also inhaltlich und sprachlich relevant und gut lesbar ist, dann werden die User zudem länger verweilen – es lohnt sich ja für sie. Ebenso werden andere Seiten ihn mit größerer Wahrscheinlichkeit empfehlen – und Ihr Artikel wird ohne Aufforderung verlinkt.
2. User first: Finden Sie heraus, was Leser interessiert
Fragen Sie sich beim Schreiben, was Ihre User wissen wollen (Credit: Pixabay)
Stellen Sie sich vor, Sie schreiben einen Text zum Thema „Abnehmen“. Es geht darin um Diäten und gesundes Essen. Aber was könnten Ihre Leser noch zum Thema wissen wollen? Das weiß Google. Fragen Sie mal nach und tippen in das Suchfeld „abnehmen“. Währenddessen und noch bevor Sie mit „Enter“ bestätigen, erscheinen darunter automatisch Vorschläge: Nach was suchen User in diesem Zusammenhang noch?
Google schlägt zum Beispiel „Abnehmen leicht gemacht“, „Abnehmen mit Hypnose“ oder „Abnehmen ohne Sport“ vor. Das heißt, dass nach diesen Kombinationen besonders viele User suchen. Sie können sich davon inspirieren lassen: Warum nicht den Aspekt „Abnehmen mit Hypnose“ in ihren Text aufnehmen, wenn das Thema offensichtlich für viele Leser interessant ist?
Listenartige Artikel werden gern gelesen
Noch ein paar Ideen liefert Google Ihnen, wenn Sie das Wort ins Suchfeld eingeben und „Enter“ drücken. Scrollen Sie auf der ersten Ergebnisseite nach unten, dann sehen Sie „Ähnlich Suchanfragen“. In unserem Fall könnten das zum Beispiel folgende Begriffe sein: „Richtig abnehmen Plan“. Auch das könnten Sie zu einem Thema Ihres Textes machen.
Eine Möglichkeit ist, aus den Suchanfragen einen listenartigen Artikel zu kreieren: In einem Punkt gehen Sie auf „Abnehmen mit Hypnose“ ein, im nächsten auf „Abnehmen ohne Sport“.So beantworten Sie gleichzeitig auch alle Fragen der User. Die Folge: Der Text wird interessanter.
Empathie ist alles: Stellen Sie sich vor, der User tippt den Suchbegriff in den Suchschlitz ein. Welche Fragen bewegen ihn in diesem Moment? Welche Antworten erhofft er sich? Benutzen Siet genau diese Fragen, um Ihren Content inhaltlich zu strukturieren.
3. Lohnt sich das? Verschaffen Sie Lesern mehr Überblick
Die Leser suchen im Text nach Ankern (Credit: Pixabay)
Wir haben schon über relevante Texte gesprochen. Das bezieht sich aber nicht allein auf Inhalt und Sprache, sondern auch auf den Aufbau des Artikels. Typische Online-User überfliegen einen Text zunächst und versuchen, auf einen Blick zu erkennen, ob sich das Lesen lohnt. Sie suchen also nach Hinweisen darauf – und entsprechend nach Ankern für das Auge. Erkennen sie nicht umgehend, ob die Lektüre wichtige Fragen beantwortet, springen sie ab. Die Folge: Die Verweildauer sinkt.
Das passiert ganz schnell, wenn sich der Text erst gar nicht überfliegen lässt. Etwa, weil er nur aus Fließtext besteht und zu wenig Absätze und Zwischenüberschriften hat. Beide Elemente sind für einen Online-Text essentiell, denn sie strukturieren ihn und machen ihn überschaubar.
Absätze und Zwischenüberschriften schaffen Struktur
Setzen Sie also alle drei bis sechs Zeilen einen Absatz, vorausgesetzt, das passt inhaltlich, und fügen Sie alle zwei bis drei Absätze eine Zwischenüberschrift ein. Verlinken Sie innerhalb des Textes auf relevante andere Beiträge Ihrer Seite zum Thema, das belohnt Google mit Pluspunkten beim Ranking. Das sollten Sie konsequent bei jedem Artikel durchziehen.
Ideal ist es, wenn Sie auf Ihrer Seite wichtige, allumfassende Texte definieren, die Auskunft über die wichtigsten Fragen zum Thema geben. Andere Artikel, die sich am Rande mit diesem Thema befassen, verlinken dann darauf.
Mindestens ein gutes, großes Foto oder eine Grafik sind gute Hingucker und lockern den Text ebenfalls auf. Achten Sie darauf, dass das Keyword im Bildnamen und im Alt-Tag des Fotos steht. Auch Videos halten Besucher auf der Webseite und sind für viele leichter konsumierbar als reiner Text. Insgesamt wirkt ein strukturierter Text auf User deutlich weniger anstrengend.