Komplizierte Teaser schrecken ab

Ein komplexes Thema, schwer verständlich aufbereitet – und auch noch in nur einem einzigen Satz erklärt: Ein solcher Teaser wirkt auf User alles andere als ansprechend. 

Ein Teaser und eine Headline sollten nie zu viel voraussetzen – und nicht zu kompliziert sein. Denn der User wird beide mit großer Wahrscheinlichkeit zunächst überfliegen. Er hat wohl eher nicht sämtliche vorausgegangenen Meldungen zum Thema gelesen, und erst recht nicht alle Infos parat. Der User möchte abgeholt werden, er will erfahren, warum die News für ihn relevant ist.

Verwirrende Infos, wenig Zusammenhang

Nicht zu viel vorausgesetzt und nicht zu kompliziert: Beides hält der Anreißer in unserem Beispiel von der Webseite von Heise.de nicht ein. Schon die Headline ist schwierig. Weiß man umgehend, wer mit „Ex-BAMF-Chef Weise“ gemeint ist, und welche Behörde? Was war nochmal der Fall Amri? Auch der Textteil hinter dem Doppelpunkt ist verwirrend: Worauf bezieht sich der „mangelnde Datenaustausch“? Der Anfang der Headline legt nahe, dass ein Zitat folgt, aber wie die beiden Teile zusammenpassen, bleibt offen.

Der Teaser erklärt dann zwar gleich zu Beginn, welche Behörde in der Headline angesprochen wurde, wiederholt allerdings die Formulierung „Ex-Chef“ noch einmal. Das ist langweilig. Spannender wäre es, direkt mit dem Thema zu beginnen. Der Anreißer besteht darüber hinaus aus einem einzigen Satz: Was folgt, ist die Info, was der Protagonist genau beklagt. Wer allerdings kein Hintergrundwissen hat, wird Mühe haben, was der Teaser tatsächlich aussagen soll.

Lieber zwei Sätze als ein langer mit Einschub

Das liegt zum einen an dem langen, verschachtelten Satz mit Einschüben. Besser wäre es hier, zwei oder gar drei Sätze daraus zu machen. Das hat aber zum anderen auch damit zu tun, dass der User nicht abgeholt wird. Was ist eigentlich das Thema des Teasers? Warum ist es interessant – und warum sollte man weiterlesen?

Der Zusammenhang zwischen Headline und Teaser bleibt ebenfalls offen, oder er erschließt sich erst, wenn man darüber nachdenkt. Der mangelnde Datenaustausch könnte offenbar dafür sorgen, dass Doppelidentitäten und Sozialbetrug verhindert würden. Ganz klar ist das aber nicht.

Der Teaser macht es dem User unnötig schwer

Dieser Teaser macht es dem User unnötig schwer. Abgesehen davon ist die Motivation zum Weiterlesen sehr gering. Warum sollte man mehr erfahren wollen? Es fehlt der Anreiz zum Weiterklicken, der klarmacht, was im dazugehörigen Online-Text noch folgen könnte. Gleichzeitig geht man davon aus, dass es so kompliziert weitergeht.

Viel einfacher, verständlicher und ansprechender wäre es zum Beispiel so:

Sozialbetrug und Doppelidentitäten: Beides könnte eine vom Bund bezahlte Software leicht aufdecken. Doch nicht alle Ausländerbehörden setzen diese auch ein, beklagt der ehemalige Leiter des Bundesamtes für Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise. So hätte auch der Berliner Attentäter Anis Amri aufgespürt werden können.