Gestelzte Sprache im Teaser? Bloß nicht!

Die Headline ist der erste Anziehungspunkt für den User, dann folgt der Teaser. In diesem Anreißer muss jeder Satz sitzen, sonst steigen die User aus. 

Wenn sich User am Anfang des Teasers angesprochen fühlen, bleiben sie dran. Der erste Schritt dahin: Schreiben Sie anschaulich. Die Sätze sollten gesprochener Sprache ähneln: Das heißt, Sie würden diese genauso aussprechen, ohne dass es gestelzt oder holprig klingt. Das können Sie ganz leicht testen, indem Sie die Sätze laut sagen.

Unnötig komplizierter Einstieg in den Teaser

Probieren Sie das mal am Teaser-Beispiel von der Webseite des Gelnhäuser Tageblatts aus. Schon der erste Satz macht deutlich: So würde das niemand sagen oder einem anderen erzählen. „Mit einem Projekt zur Beweidung … startet einen Versuch zum Ausbau und Erhalt ….“ Die aneinandergereihten Substantivierungen „Beweidung“, „Ausbau“, „Erhalt“ machen den Einstieg unnötig kompliziert. Zwei Sätze wären besser: „Die Artenvielfalt in der Region will die HGON erhalten und ausbauen. Dazu hat sie ein Projekt gestartet, bei dem ein Naturschutzgebiet bei Neuenhaßlau beweidet werden soll.“ Problematisch ist davon abgesehen die Abkürzung, die nicht erklärt wird.

Auch die Pferde und Rinder, die „zum Einsatz“ kommen, hören sich ausgesprochen sehr merkwürdig an. Wahrscheinlich stehen sie auf der Weide, oder sie grasen dort. Von der „Ansiedlung“, die sich Naturschützer „versprechen“, würde wohl auch niemand einem Freund berichten. Dann schon eher so: „Naturschützer hoffen, dass sich dort seltene Tier- und Pflanzenarten ansiedeln.“