Lang, länger, am längsten

Eine Zwölf-Wort-Headline ist viel zu lang und ausführlich. Denn dann müssen User zu viel Informationen verarbeiten. Kürzer ist besser – nach dem Motto: Keep it short and simple.

Eine Headline hat vor allem einen Zweck: Sie soll den Usern mitteilen, worum es in dem folgenden Online-Text geht. Und das funktioniert am besten direkt und ganz konkret. Denn die typischen Online-Nutzer überfliegen Webseiten zunächst einmal. Sie verschaffen sich einen Überblick darüber, was es Neues und Interessantes gibt. Die Headlines helfen ihnen beim Scannen – in diesen Textteilen steht die relevante Info in hoffentlich kurzer und verständlicher Form.

Die Headline von der Webseite des Trierschen Volkfreundes macht es den Usern schwer – jedenfalls, was das Scannen angeht. Sie besteht aus zwölf Worte, von denen drei auch noch gekoppelt und damit sehr lang sind. Das ist viel zu ausführlich, denn die User müssen beim Überfliegen jede Menge Informationen verarbeiten. Zunächst die Frage zur Hygiene-Ampel, und dann noch zwei weitere Details, eben dass Nordhein-Westfalen sie durchsetzt, während Rhein-Pfalz droht. So viel will und muss man an dieser Stelle aber noch gar nicht wissen. Das Problem: Zu viel Information in der Headline macht sie sperrig, und das schreckt ab.

Lieber für ein Detail in der Headline entscheiden

Hilfreich wäre hier wieder eine Dachzeile, also ein zusätzlicher Textteil über der eigentlichen Headline. Dort könnte die „Hygiene-Ampel“ erwähnt werden, damit wäre die Überschrift schon kürzer. Und auch der Rest ließe sich verknappen: „Nordrhein-Westfalen macht Ernst, Rheinland-Pfalz droht“ wäre völlig ausreichend – wenn überhaupt beide Informationen erwähnt werden müssen. Und wenn es keine Dachzeile gibt, dann ist es umso wichtiger, nicht zu viel in die Headline zu packen. Dann muss sich der Texter für eines der Details entscheiden.

Es ist unmöglich, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, wenn alle Online-Überschriften so lang sind. Deshalb gilt: Lieber verknappen, kürzer schreiben und den Usern damit das Scannen ermöglichen. Als Faustregel gilt: sechs Worte sind genug. Idealerweise handelt es sich nicht um gekoppelte oder lange Begriffe. Es ist nicht verboten, auch mal sieben oder acht Worte zu verwenden, das kommt auf den Kontext an. Aber griffiger wird die Headline, wenn sie knapper bleibt. Das passende Motto dafür: Keep it short and simple.

Zum Text beim Trierschen Volksfreund.

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